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Barrierefreies Web

Hintergrund

Beim Grundsatz der "barrierefreien" Website geht es darum, Menschen mit Behinderungen Webinhalte mühelos zugänglich zu machen.

Blinde Menschen können z.B. nicht mit der Computermaus am Bildschirm im Internet surfen und auch keine Bilder ansehen. Menschen mit körperlichen Einschränkungen können z.B. eine Computermaus nur schwer oder gar nicht bedienen. Zwar können Menschen mit Behinderungen als technisches Hilfsmittel einen sogenannten "Screen Reader", ein Computerprogramm zum Vorlesen des Bildschirminhaltes, verwenden. Ein Screen Reader kann aber nur alles der Reihe nach vorlesen und kann keine Bilder, gemalten Überschriften oder Logos erkennen. Er kann den strukturellen und inhaltlichen Aufbau einer Seite nicht erfassen. Besonders schwierig ist die Navigation in einem Webangebot und innerhalb einer Seite.

Durch Frames (das sind Rahmen, mit denen mehrere Seiten in einem Fenster angezeigt werden können), Tabellen, Code (wie z.B. Javascript) und schwache Kontraste kann die Nutzung einer Website für behinderte Menschen erheblich erschwert werden. Die Verwendung von Frames wird als problematisch angesehen, weil nicht alle sogenannten Benutzeragenten (das sind z.B. Browser oder Screen Reader) diese erkennen können und weil die Navigation innerhalb einer Seite aus mehreren Frames schnell unübersichtlich werden kann. Tabellen, die zur Layout-Gestaltung verwendet werden, Überschriftenbezeichner, die zur Schriftgrößendefinition gebraucht werden und Blockzitate, die zum Layout der Absätze eingesetzt werden, sind verpöhnt. Diese Html-Gestaltungsmittel dienen dazu, eine Seite inhaltlich zu strukturieren und sind keine Layoutmittel. Auch durch Programmcode (z.B. Scripts) kann eine Website gänzlich unzugänglich gemacht werden, nicht nur für Menschen mit Behinderungen. Besonders wenn die Navigation mit Javascript erfolgt, kann eine kleine Inkompatibilität des Codes der Website mit dem Benutzeragenten eine weitere Navigation in der Website komplett verhindern.

Um Websites "barrierefrei" zu gestalten und es Menschen mit Behinderungen zu ermöglichen, diese Websites mit technischen Hilfsmitteln zu nutzen, müssen daher einige Programmierrichtlinien beachtet werden.

Eine Website sollte sich leicht in andere Darstellungen umwandeln lassen (sogenannte "graceful transformation"), da Benutzeragenten wie Browser oder Screen Reader die Website jeweils unterschiedlich darstellen. Die Umwandelbarkeit ist leichter gewährleistet, wenn die Struktur einer Website in HTML (Hypertext Markup Language) oder XHTML (Extensible Hypertext Markup Language) programmiert und das Design in CSS (Cacading Style Sheets) erstellt sind, wenn möglichst viel Inhalt als Text oder zumindest als zusätzliche Erklärung von Multimediainhalten vorliegt, und wenn die HTML-Dokumente nicht nur mit einer bestimmten Hardware (z.B. nicht alleine mit einer Computermaus, sondern auch mit der Tastatur) genutzt werden können.

Allgemein wird empfohlen, den Inhalt in einfacher und verständlicher Sprache zu vermitteln und übersichtlich zu gliedern. Es sollte leicht fallen, innerhalb der Website zu navigieren.

Die Richtlinien des World Wide Web Consortium (W3C) enthalten vorrangige Regeln (Priorität 1) und normale Regeln (Prioritäten 2 und 3). Sind die Regeln der Priorität 1 eingehalten, gilt die Website als "barrierefrei" der Konformitätsstufe "A". Werden auch die Regeln der Priorität 2 eingehalten, heißt die Konformitätsstufe "Doppel-A", wird auch Priorität 3 erreicht, "Dreifach-A".

Das Behindertengleichstellungsgesetz vom Mai 2002 schreibt in seiner Rechtsverordnung zur barrierefreien Informationstechnik als Starttermin für neu- oder erheblich umgestaltete Webauftritte der Bundesbehörden die sofortige Einhaltung der Regeln vor, für speziell an behinderte Menschen gerichtete Internetangebote ist als Starttermin spätestens der 31.12.03, und für alle schon bestehenden Internetangebote der 31.12.05 vorgesehen. Verlangt wird, daß zentrale Seiten der Webpräsenzen die Bedingungen der Prioritäten 1 und 2 erfüllen, also die Konformitätsstufe "Doppel-A". Weniger wichtige Bereiche müssen nur die Priorität 1 erfüllen, also Konformitätsstufe "A".

Anwendung auf diese Homepage

Bei der Arbeit an der vorliegenden Website wurden die Anforderungen des World Wide Web Consortium (W3C) soweit es ging berücksichtigt. Die Website entspricht den "Web Content Accessibility Guidelines 1.0" des World Wide Web Consortium (W3C) mit der Konformitätsstufe "Doppel-A". Die Konformitätsstufe "Dreifach-A" wird wegen Nichteinhaltung von zwei Regeln der Priorität 3 knapp verpaßt, und zwar der Definition einer Tab-Reihenfolge für Links und der Bereitstellung von Access Keys. Diese Regeln werden demnächst ebenfalls noch umgesetzt werden.

Die Verwendung von Frames oder Tabellen zur Layoutgestaltung konnte mit Designelementen der Cascading Style Sheets überflüßig gemacht werden. Trotzdem konnte ein Design verwirklicht werden, bei dem die Navigationsleiste nicht beim Blättern ("Scrollen") der Seite nach oben verschwindet. Die Seitenarchitektur konnte frei gestaltet werden.

Die technische Umsetzung war, gelinde gesagt, knifflig. Aber die Einzelheiten interessieren wahrscheinlich niemanden. Sollte sich doch jemand dafür interessieren, so gibt es für die Arbeit mit HTML und CSS eine sehr hilfreiche Anleitung bei SelfHtml. Eine wunderbare Anleitung, wie man die im Internet Explorer immer noch nicht verwirklichte CSS-Design-Ausführung fixierter Navigationsleisten trotzdem zusammentricksen kann, findet man beim Dr. Web Webdesign Magazin.

Bitte richten Sie Anregungen oder Kritik an Inhalt oder Design der Homepage per E-Mail an den Betreuer der Website.

Anhang: Liste der Regeln des W3C / WAI

Regeln der Priorität 1:

Regeln der Priorität 2:

Regeln der Priorität 3:

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