Das ist in meinen Augen eine richtige Aussage, geradezu ein Ausruf! Nur komisch, daß die Jungs sich
nicht trauen, das Ausrufezeichen hinter den Namen zu setzen. Das war ihnen dann wohl doch
zu viel Ausruf. Heide! Komm!
Immerhin wissen jetzt alle, außer den wenigen Außenseitern, die das Plakat für eine Werbebotschaft der
Tourist-Info Lüneburger Heide halten, daß unsere Landesmutter von ihren Parteifreunden geduzt wird.
Ob sie wirklich möchte, daß auch wir alle sie duzen? Du, Heide, wir wählen Dich wieder.
HE!DE, Du lächelst so fröhlich und etwas verlegen, als wenn wir uns zum erstenmal begegneten.
Du regierst uns aber schon eine ganze Weile, dachte ich. Jedenfalls, nettes Lächeln.
Ich sehe die Werbefachleute vor mir, bei der Arbeit, beim Brainstorming.
Endlich ein Einfall zu dem Foto: Stark im Norden - das nehmen wir! ;-)
In der Schule haben wir noch gelernt, daß man Äpfel nicht mit Birnen vergleichen soll.
Die Kollegen von der SPD-Wahlwerbung lassen sich von solchen Details nicht mehr aufhalten.
Hier werden Äpfel direkt mit der Wirtschaft verglichen.
Denn Wirtschaft ist etwas Knackiges. Aua!
Peter Harry - das ist wirklich einer von uns! Auf diesem Foto sieht der Mann so
zufrieden aus, sie müssen ihm vorher was zu essen gegeben haben. ;-)
Seit seinem Radiointerview zu den Nebentätigkeiten von Abgeordneten weiß ich, daß er auch
tatsächlich einer für uns ist. "Wir brauchen einen Wettbewerb der Transparenz."
Das schlug bei mir ein wie eine Bombe. Genau so hatte ich mir eine Lösung dieses Problems der
mangelnden Transparenz in der Politik vorgestellt. Einfach die paar naiven Abgeordneten, die
das noch irgendwie ernst nehmen, den Wettbewerb der Transparenz gewinnen lassen. ;-)
Ein Blick über die Lesebrille hinweg wirkt milde und persönlich. Oder prüfend. Vielleicht so:
Ok, Leute, Euch wähle ich. Oder war's andersrum? Egal.
Die Falten auf der Stirn sind nur im Papier. ;-)
(Siehe auch Bundestagswahlen.)
Nach einer geringfügigen parteiinternen Auseinandersetzung wurde der Fotograf gebeten, das
Gruppenfoto sofort an Ort und Stelle aufzunehmen, bevor es wieder neuen Streit gibt.
Er muß sich rausgehalten haben. Sowieso das Beste. ;-)
Mensch, Kubicki, möchte man dem Mann zurufen, Sie sind hier einfach am falschen Platz, Sie vergeuden
sich! Soviel Schönheit gehört nach Hollywood oder ins Fernsehen, z.B. in einer Haarwasserwerbung.
Und solch fester, intelligenter Blick, diese Überlegenheit ... all diese Selbstverliebtheit ...
- Wie, Kubicki, Sie melden sich? Sie wollen auch mal drankommen? Nur immer schön brav bleiben ...
Schön, daß mal wieder eine Partei versucht, die älteren Menschen für sich zu gewinnen. ;-)
Vielleicht lachen die abgebildeten Senioren aber auch deshalb so, weil sie gerade an dem anderen Plakat
vorbeigekommen sind ...
Die Arbeitsplätze, hier als Löwen abgebildet, müssen sofort aufgehalten werden. Nur die FDP kann es
noch wagen, sich ihnen in den Weg zu stellen. Guido und Kubicki, die Helden der Arbeit! Die Arbeitsplätze
lachen sich tot und können deshalb nicht weiter in den Osten abwandern. Damit ist uns allerdings auch nicht
wirklich gedient.
Gier ist gelb. Dabei wird niemand mehr rot. Hoffnung ist grün. Ich sehe schwarz. Da wäre ich lieber blau.
Hier endet wohl jede sinnvoll Farbenlehre. ;-)
Das Plakat wurde übrigens inzwischen wieder zurückgezogen und durch noch mehr Kubicki ersetzt ...
Armselig - PDS
So lautet die Schlagzeile auf dem vielleicht häufigsten vorkommenden PDS-Plakat. Die Doppeldeutigkeit
ist den Werbestrategen der PDS wohl nicht in den Sinn gekommen :big grin:.
Quittung für Hartz IV
Das ist die Schlagzeile eines NPD-Plakates, dessen unfreiwillige Komik ebenfalls sofort ins Auge sticht:
Es wäre wirklich eine "Quittung", wenn diese Partei gewählt wird ...
Gute Heimreise
Diese Schlagzeile der NPD ist mit einem Bild "typischer" Südländer unterlegt. Die unüberhörbare Häme
könnte aber auch auf die Urheber der Phrase zurückfallen, wenn sie eine Wahlschlappe erleiden.
(Ohne Bilder, solche Plakate muß man ja nicht auch noch abbilden.)
Endlich mal eine Partei, die klare Aussagen macht, die man auch nachrechnen kann.
Erziehungsgehalt bis € 1.875, wow, das wär doch mal was. ;-)
(Siehe auch Bundestagswahlplakate.)
Nein, nein, da haben die echt was verwechselt, es ging doch hier um politischen Wahlkampf!
Die werde ich wählen! Die haben's doch als einzige wirklich raus.
Auf dem Heimweg lächeln mich die beiden Kandidaten für das Ministerpräsidentenamt einträchtig
an. Eine so gute Fahrtbegleitung wie jetzt während des Wahlkampfes habe ich noch nie gehabt. ;-)
Partei | CDU | SPD | FDP | Grüne | SSW | NPD | PDS |
---|---|---|---|---|---|---|---|
Stimmen | 40,2% | 38,7% | 6,6% | 6,2% | 3,6% | 1,9% | 0,8% |
Sitze | 30 | 29 | 4 | 4 | 2 | 0 | 0 |
Gratulation an Peter Sönnichsen! Er wurde im Wahlkreis Plön Süd für den Landtag gewählt. Glückwunsch an Peter Harry Carstensen! Inzwischen ist er zum neuen Ministerpräsidenten der neuen schwarz-roten Landesregierung Schleswig-Holsteins gewählt worden.
Lassen wir es auf uns zukommen, was die neue Regierung verbessern wird. Hoffnungen werden ja vor allem im ökonomischen Bereich auf die Kompetenzen der neuen Landesregierung gesetzt.
Einen schalen Nachgeschmack - es muß trotz allem Positiven gesagt werden - hinterläßt das teilweise üble Herumgehacke auf Anke Spoorendonk vom SSW und auf Ministerpräsidentin Heide Simonis. Im Gegensatz zu vielen Äußerungen, die bundesweit kampagnenartig ergingen, war eine Regierung durch die SPD, toleriert vom SSW, völlig legitim. Jeder Wähler in Schleswig-Holstein wußte vor der Wahl, daß der SSW die 5%-Hürde nicht überwinden muß, um Sitze im Landesparlament zu erhalten. Vor der Wahl hatte das auch niemand in Frage gestellt. Das Wahlergebnis gab daher alle rechnerisch möglichen Koalitionen und Tolerierungen ohne weiteres her. Auch die Äußerungen Peter Harry Carstensens, der sich selbst zum Wahlsieger erklärte und daraus seinen Anspruch auf das Ministerpräsidentenamt herleitete, haben den Unfrieden weiter geschürt.
Wer weiß, ob diese schlimme Stimmung nach der Landtagswahl nicht den Ausschlag für den einsamen Entschluß gegeben hat, den ein anonymer SPD-Abgeordneter zuletzt gefaßt hatte. Zuletzt mußte Simonis nach vier Wahlgängen, in denen immer eine Stimme zu ihrer Wiederwahl fehlte, den Abschied nehmen.